Für den interessierten Städtereisenden ist London mit Sicherheit ein Muss in der Planung seiner Reisetätigkeit. Auch wir haben London auf unsere Reisezielkarte gesetzt und einen Kurzaufenthalt von 4 Tagen eingeplant.
Dieser Zeitrahmen ist natürlich nicht optimal, um alles in einer großen Hauptstadt kennen zu lernen, aber für Kurzurlauber besteht doch die Möglichkeit, wunderbare Eindrücke der wesentlichsten Highlights der Metropole zu gewinnen.
In London kann man sich unter Einbeziehung des fantastischen Verkehrsnetzes der U-Bahnen und Busse kurzzeitig in alle bedeutenden Stadtteile begeben. Nach vorheriger, zumindest oberflächlicher, Planung ist mit relativ wenig Zeitaufwand im Laufe eines Tages sehr viel zu sehen. Wir hatten uns schon bei der Reiseplanung eine London-Travel-Card für die Zonen 1-2 organisiert und konnten auf diese Weise ohne weiteren Zeitaufwand alle öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Zonen benützen. Leider sind solche Tickets nur für einen oder sieben Tage erwerbbar, doch sie rentieren sich auf jeden Fall. Auch für den Besuch einzelner Monumente, Paläste oder sonstiger Attraktionen kann man bereits im Planungsstadium solch einer Reise entsprechende Tickets über sein Reisebüro ordern und erspart sich damit oftmals lange Wartezeiten vor den jeweiligen Kassen der zu besichtigenden Attraktion.
Wir konnten die prachtvollen Anlagen des Buckingham Palace, die Prunkbauten rund um Westminster – House of Parliament, Westminster Abbey – und natürlich Big Ben kennen lernen, den Klang der Stundenmelodie, sicherlich bekannt aus allen möglichen Filmen, direkt und unmittelbar hören.
Über die Westminster Bridge queren wir die – leider sehr schmutzige und daher braun leuchtende – Themse. Eine absolute und neuzeitliche Attraktion erwartet uns dort, nämlich das gigantische Riesenrad genannt London Eye. Mit einer Höhe von 135 Metern und bestückt mit insgesamt 32 Kabinen für maximal je 25 Personen bietet die 30 minütige Rundreise einen fantastischen Ausblick auf London. Bei gutem Wetter kann man bis zu 40 km weit in die Umgebung Londons blicken.
Die wohl bekanntesten Kirchen in London sind die St. Paul`s Cathedral und Westminster Abbey. Beide stehen an bestimmten Tagen und Zeiten den Besuchern offen, leider jedoch mit sehr teurem Eintritt (18,– Pfund – etwa 21,- Euro). Dafür ist das Fotografieren oder Filmen nicht gestattet. Dieser Eintritt schreckt sicherlich viele vom Besuch des Kircheninneren, es sind aber prachtvolle und baustilmäßig wunderbare Sakralbauten, ab.
Ein besonderes Highlight beim Londonbesuch ist sicherlich die Besichtigung des London Tower mit all seinen Nebengebäuden. Ein Besuch des White Tower, des Bloody Tower, die Besichtigung der ausgestellten britischen Kronjuwelen sowie ein Rundgang über die Außenmauer und deren Nebengebäude vermitteln dem Besucher einen umfassenden Eindruck mehrerer Jahrhunderte englischen Monarchie.
An den Tower schließt natürlich auch das neben dem Big Ben wohl bekannteste Wahrzeichen Londons, die Tower Bridge, an. Die berühmte Hebebrücke und die sie umgebenden Docklands, frühere Warenlagergebäude, welche heute nicht mehr in Verwendung sind und teilweise Neubauten für Büros, Hotels usw. wichen, sind nach wie vor ein großer touristischer Anziehungspunkt.
Covent Garden Market, eine früheres Marktgelände nunmehr mit vielen Pubs, Restaurants und einem kleinen Kunstmarkt bestückt, Trafalgar Square mit der 45 Meter hohen Nelsonsäule oder der verkehrsreiche Piccadilly Circus mit seinen riesigen Neonschildern sind allemal einen Besuch wert. Man sollte jedoch auch die beiden größten Bahnhöfe Londons, Waterloo-Station und King`s Cross – St. Pancras, nicht außer Acht lassen. Beide vermitteln in ihren Dimensionen den Eindruck eigener Welten.
Zu einem Londonbesuch gehört es natürlich auch, eine gewisse Zeit für`s Shoppen aufzuwenden. Das Flanieren durch die Bondstreet oder eine der unzähligen Einkaufsstraßen endet zumeist mit einem Besuch bei Harrods – dem wohl bekanntestem und exklusivstem Kaufhaus in London. Je nach Preislage und der Größe des eigenen Geldbeutels lässt sich neben kleinen Andenken auch sicherlich die eine oder andere Modeaktualität finden. Grundsätzlich darf jedoch angemerkt werden, dass im Vergleich mit Wien oder der einen oder anderen Großstadt, London fast in allen Belangen um ein Vielfaches teurer ist.
Schließlich noch ein Besuch in den faszinierenden Gärten und Parkanlagen des Hyde-Park, Kensington Garden, Green Park und St. James Park. Die Größe der gepflegten Anlagen, ihre Kleintiere und die Möglichkeit, jederzeit und so gut wie überall die Wiesen und Rasenflächen betreten zu dürfen und sich dort eine kleine, liegende Verschnaufpause zu vergönnen, sind einmalig.
Viele weitere Highlights würde London bieten, doch wir hatten ja nur einen kurzen Städtetrip geplant. Trotzdem war unser kurzer Londonbesuch ein besonderes Erlebnis, und beim nächsten Besuch der Weltmetropole werden wir uns all jenen Dingen widmen, zu welchen wir diesmal keine Zeit fanden.
Fotos: Franz Dohnal