Der Inn prägt das Tal – die sanften Höhen der Tuxer Voralpen und der markante Naturpark Karwendel die Etagen drüber. Mit dem Frühlingsbeginn bringen in der Silberregion Karwendel 400 Kilometer Wanderwege und 250 Kilometer Rad- und Bikewege in die Gänge. Außerdem ist Schwaz Gastgeber des diesjährigen Tirolerballs am 3. Februar 2024 in Wien, der nach drei coronabedingten Pausen endlich wieder stattfindet.
Ein unüberhörbares Zeichen für den Frühlingsbeginn in der Silberregion Karwendel ist das Grasausläuten am Ostermontag. Mitglieder der ersten Schwazer Schützenkompanie rütteln frühmorgens in Stans, Terfens und Schwaz mit 40 großen und 20 kleineren Kuhglocken die Erde auf und läuten das Gras heraus. Ist der Schnee tatsächlich auf dem Rückzug und die ersten Frühlingsboten zeigen sich, lockt die Natur auch schon Wanderer nach draußen. Die sanften Schieferberge im Süden und das schroffe Kalkmassiv im Norden durchziehen 400 Kilometer Wanderwege in allen Höhenlagen.
Azurblauer Himmel, blühende Wiesen und Bäume begleiten im Frühling die Weitwanderer auf dem neuen, 86 Kilometer langen Tiroler Silberpfad. Die fünf Tagesetappen sind jeweils 13 bis 20 Kilometer lang und führen in mittleren Höhenlagen durch alle zwölf Gemeinden der Silberregion Karwendel. Wer in Jenbach einsteigt, passiert auf seiner Tour flussaufwärts am Fuße des Karwendel Stans, Vomp und Terfens. Alle paar Kilometer locken Sehenswürdigkeiten und Abstecher ins Karwendel. Gleich zu Beginn lässt das Heimat- und Naturmuseum Jenbach in die Vergangenheit der Region eintauchen und das bildschöne Renaissance-Schloss Tratzberg versetzt zurück in die Zeit des „letzten Ritters“ und Kaisers Maximilians.
Die Wolfsklamm (geöffnet ab 01.05.24) bei Stans ist für viele die schönste Schlucht Tirols. An ihrem oberen Ende, auf einem steilen Felskegel im Karwendel, liegt das über eintausend Jahre alte Felsenkloster St. Georgenberg. Die barocke Wallfahrtskirche und das gotische Lindenkirchlein bilden den ältesten Wallfahrtsort Tirols. Ein Stück weiter westlich zählt das Stallental mit seiner imposanten Karwendelkulisse zu den Kraftplätzen der Region. Diese einzigartige Ruheoase der Natur ist im Frühling mit einem bunten Farbteppich überzogen und der geschützte blaue Enzian blüht großflächig. Am Vomperberg bringt ein Klimalehrpfad den Wanderern die Geschichte unseres Planeten und unserer Umwelt näher. In Terfens lädt das Haus steht Kopf zum Perspektivenwechsel und auf dem Planetenlehrpfad im Terfner Talwald ist das Sonnensystem der Begleiter.
Bei Terfens wechselt der Tiroler Silberpfad auf die gegenüber liegende Seite des Inn. Weitwanderer bewegen sich hier am Fuße und auf den Hochebenen der Tuxer Voralpen. Sie passieren Weer, Kolsass, Kolsassberg, Weerberg, Pill, Schwaz, Gallzein und Buch in Tirol und werden mit immer neuen Perspektiven belohnt, mit schönen Rastplätzen und gemütlichen Unterkünften. Auch hier gibt es alle paar Kilometer kurzweilige „Ablenkungen“: Die Ruine Rettenberg in Kolsass ist der Startpunkt für die Ritter-Waldauf-Runde, auf deren zehn Stationen die Geschichte des Burgherrn erzählt wird. Erfrischend ist die große Hängebrückenrunde am Kolsassberg. Es geht den Weerbach entlang über zwei schwindelerregende Brücken. Am Pillberg lädt der „Weg der Sinne“ mit seinen Baumhütten, einem Baumstamm-Labyrinth und einem Holzthron zum Abstecher. In Schwaz führt das größte Silberbergwerk des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter Tag.
Später im Frühling können auch die größeren Höhen angegangen werden. Eine Etappe über dem Silberpfad, an der Zweitausendermarke zwischen Loassattel und Kellerjochhütte, verläuft der Inntaler Höhenweg durch die Tuxer Voralpen. Die Tiroler bezeichnen die sanften Höhen mit ihren Wäldern, Almböden und saftig grünen Wiesen als „Grasberge“. Auf den sechs, meist mittelschwierigen Tagesetappen wird man ab dem Sommer mit Almblumen in allen Farben, traumhaften Aussichten ins Inntal und urigen Hütten belohnt, die noch regionaltypisch aufkochen. Ebenfalls ab dem Frühsommer zählt auch der der etwa 730 km² große Naturpark Karwendel mit seinen Zweitausendern, Urwäldern, Wildflüssen, 100 Almen und ungezählten Kraftplätzen zu den beliebtesten Wanderrevieren Tirols. Ein ganz besonderes Erlebnis verspricht die Tour zum Naturdenkmal Großer Ahornboden, einer Hochebene mit über 2.000 Bergahornbäumen und dem ältesten Almdorf Europas auf rund 1.300 Metern. Die Almwiesen rund um die Ahornbäume sind mit frischem Grün überzogen und die Butterblumen blühen. Ab Juni verbringen bis zu 600 Kühe ihre Sommerweidezeit in der Eng.
Auch Radfahrer und Mountainbiker haben ab dem Frühling wieder alle Möglichkeiten zwischen Karwendel, Inntal und dem Tuxer Voralpen: 250 Kilometer Radwege und Biketrails bringen sie in allen Höhenlagen in die Gänge. Unzählige Sehenswürdigkeiten, schöne Wirtshäuser und Almen schaffen Gelegenheiten für einen Zwischenstopp. Zum Kennenlernen der Region bietet sich die Inntaltour Light an, eine familientaugliche Rundfahrt von Schwaz über Vomp nach Terfens und retour. Durch die parallel verlaufende Bahnstrecke ist ein Umstieg einfach, wenn Kondition und Motivation sinken. Die Ehrgeizigen haben bergwärts in den Tuxer Voralpen einiges vor sich: Weerberg, Pillberg und Kolsassberg bieten lohnende Touren. Für einen Höhenmeter-Rausch von der Kellerjochbahn-Talstation hinauf zum Hecherhaus sind stramme 550 Höhenmeter zu bewältigen. Zum Glück gibt es in der Silberregion Karwendel mittlerweile zwei Verleihstationen und ab April 2024 erstmals einen neuen 24-Stunden-Radverleih im Tourismusbüro in Schwaz. Silbercard-Inhaber können hier zu günstigeren Konditionen ausleihen.
Weitere Infos unter silberregion-karwendel.com
Tirolfans können sich aber auch in Wien freuen, denn der Tirolerball ist fest im Wiener Ballkalender verankert, als Fest der Sinne, der Farben, der Trachten, Bräuche, Tänze und der typischen Tiroler Lebens- und Wesensart. 2024 kann die Traditionsveranstaltung nach drei Coronajahren erstmals wieder wie gewohnt stattfinden. Das Highlight der Ballsaison zieht seit jeher Besucher aus aller Welt an und geht schon seit über 30 Jahren im Wiener Rathaus über die Bühne. An die 2.000 Besucher werden zur diesjährigen Ausgabe erwartet, darunter viele in Tracht, Dirndl und Lederhose, aber auch alle, die lieber elegante Abendgarderobe tragen. Mit dabei sind der „Hausherr“ und Bürgermeister der Stadt Wien Michael Ludwig, Nationalräte aus Tirol und Wien, der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle oder etwa der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Martin Leutgeb aus Schwaz. Organisiert wird der Tirolerball vom Tirolerbund in Wien, einer Vereinigung, die es schon seit über 160 Jahren gibt.
Die Stadt Schwaz als Gastgeberin des Tirolerballs (03.02.24) hat ein fulminantes Programm auf die Beine gestellt. Rund 600 Mitglieder von Musikkapellen, Schützenkompanien, Trachtentänzern und Traditionsvereinen aus der gesamten Silberregion Karwendel sind Teil des Spektakels, darunter die Ursprung Buam, die Ofenbankler, Vielsaitig, Egon & Friends, DJ Andy und die Partyband Hydra. Den Ballauftakt gestalten die Knappenmusikkapelle und Brauchtumsgruppen Schwaz, mit dem Trachtenvereinen Almrausch-Sölleite und d’Alpler. Die viel versprechende Mitternachtseinlage liefert das bekannte Schwazer Tanzstudio Caramba. Neben dem grandiosen Musikprogramm präsentiert sich die mittelalterliche Bergbaustadt mit allen ihren Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten und kulinarischen Köstlichkeiten. „Wir werden Wien zum Staunen bringen“, resümiert die Schwazer Bürgermeisterin Victoria Weber. Am Samstagvormittag gibt es den traditionellen Tiroler Empfang im Arkadenhof des Wiener Rathauses, am Tag nach dem Ball eine Kranzniederlegung beim Andreas Hofer Denkmal am Südtiroler Platz und einen Festzug durch die Kärntner Straße zum Stephansdom, wo die Stadtmusikkapelle Schwaz den Gottesdienst mitgestaltet.
Tirolerball – Rathaus der Stadt Wien – 03.02.24
20 Uhr: Ballauftakt – Knappenmusikkapelle der Silberstadt Schwaz
21 Uhr: Festakt und feierliche Eröffnung mit Fahneneinzug & Begrüßung
Anschließend Musik mit Ursprung Buam I Partyband Hydra | Band Vielsaitig I Egon & Freunde | Die Ofenbankler I DJ Andy
Auftritte der Traditionsvereine: Brauchtumsgruppe Schwaz, Almrausch-Sölleite, D’Alpler Schwaz
Mitternachtseinlage: Tanzstudio Caramba aus Schwaz
Rahmenprogramm
Fr., 02.02.24: Heurigenbesuch in der Buschenschank „Fuhrgassl-Huber“ im 19. Bezirk
Sa., 03.02.24: Tiroler Empfang im Arkadenhof des Wiener Rathauses
So., 04.02.24: Kranzniederlegung am Südtiroler Platz, Festzug durch die Kärntner Straße zum Stephansdom, Gottesdienst und Musik von der Stadtmusikkapelle Schwaz, landesüblicher Empfang, feierliche Fahnenübergabe