Weitwandern in der Silberregion Karwendel

Mitte Mai werden die fünf Etappen des neuen, 86 Kilometer langen Tiroler Silberpfades eröffnet. Das Weitwandern hat in der Silberregion Karwendel eine schon viel längere Tradition. Bereits vor Jahrhunderten querten Pilger, Knappen und Säumer die Berge und Täler.

Für unsere Vorfahren gehörte das Wandern über weite Strecken zur täglichen Notwendigkeit. Heute müssen wir bewusst regelmäßige Bewegungseinheiten in unseren „sitzlastigen“ Alltag integrieren. Gehen zählt zu den natürlichsten und  gesündesten  Ausdauersportarten. Es wirkt sich positiv auf Herz, Kreislauf, Blutdruck, Herzkranzgefäße sowie Zuckerhaushalt aus. Und „geht“ das ganze Jahr über, bei jedem Wetter.

(c) Angélica Morales (Silberregion Karwendel)

Wer sich einen Weitwanderweg vornimmt, hat Großes vor sich. Der neue Tiroler Silberpfad verbindet die malerischen Dörfer um die alte Bergbaustadt Schwaz miteinander. Die fünf Tagesetappen sind jeweils zwischen 13 und 20 Kilometer lang und geizen weder mit Reizen noch mit Höhenmetern (3.360 hm). Wer ganz im Osten in Jenbach einsteigt, hat auf seiner Tour flussaufwärts am Fuße des Karwendel Stans, Vomp und Terfens als erste Ziele. Nach dem Wechsel auf die andere Seite des Inn sind die Wanderer am Fuße und auf den Hochebenen der Tuxer Voralpen unterwegs. Sie passieren dabei WeerKolsass, Kolsassberg, Weerberg, Pill, SchwazGallzein und Buch in Tirol. Belohnt werden sie unterwegs mit immer neuen Perspektiven und außergewöhnlichen Natur- und Kraftplätzen, die sich nur zu Fuß entdecken lassen. Es gibt schöne Ab- und Aufstiege und zwischendurch immer wieder die Möglichkeit, Kultur und Geschichte erleben, bei Rast- und Jausenstationen aufzutanken oder eine gemütliche Unterkunft für die Nacht zu finden.

(c) Angélica Morales (Silberregion Karwendel)

Der Jakobsweg durchstreift Tirol vom gigantischen Jakobskreuz in Pillersee im Osten bis nach St. Anton am Arlberg im Westen. Ab Wörgl folgt der Weitwanderweg dem Inntal und ab Landeck der Sanna. Damit sind wenige Steigungen und durchwegs gut ausgebaute und einfache Wege verbunden. Für Gäste in der Silberregion Karwendel ist die vierte Etappe des Tiroler Jakobswegs naheliegend. Sie führt von Strass im Zillertal bis nach Terfens. Bei Rotholz wird der Inn überquert und Jenbach angesteuert, über Schloss Tratzberg geht es am Fuße des Karwendels weiter nach Stans, an Schwaz vorbei Richtung Vomp und zum Zielort Terfens. Die 21 Kilometer sind in 5,5 Stunden locker zu schaffen, wenn man nicht die vielen Gelegenheiten zum Innehalten, Rasten und Staunen nutzt: Ruine Rottenburg, Schloss Tratzberg, Maria Tax, Kloster St. Georgenberg, Stift Fiecht und Maria Larch werden passiert. Die anschließende etwa sechsstündige fünfte Etappe führt von Terfens zum Jakobsdom in Innsbruck.

(c) Angélica Morales (Silberregion Karwendel)

Eine schwere, sechstägige Weitwandertour bietet sich weiter oben in den Tuxer Voralpen an. Dort verläuft der 73 Kilometer lange Inntaler Höhenweg zwischen Innsbruck und Schwaz. Über den Patscherkofel wird der Glungezer und der Zentralalpenweg 02A angepeilt. Dann geht es weiter Richtung Nurpensjoch, Rastkogel und über den Loassattel zur Kellerjochhütte, von welcher der Abstieg nach Schwaz erfolgt. Die Tour verläuft in Höhen zwischen 1.800 und 2.800 Metern auf einem durchgehenden, aber teilweise steilen und gerölligen Wandersteig.

(c) Robert Pupeter (Silberregion Karwendel)

Aller Mühen Lohn sind unberührte Berglandschaften im Landschaftsschutzgebiet Patscherkofel-Zirmberg-Viggartal-Glungezer oberhalb der Blauen Seen und schöne Ausblicke über das Inntal zur Nordkette in die Zillertaler Alpen und ins Karwendel. Übernachtet wird auf der Tour mit rund 5.283 Höhenmetern auf Schutzhütten, die rechtzeitig reserviert werden müssen.

(c) Mia Maria Knoll (TVB Silberregion Karwendel)

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