06Wer nach Bad Hévíz kommt, tut das oft nicht nur wegen des 35 Grad warmen Heilsees, sondern um in ungarisches Lebensgefühl einzutauchen. Nur knapp 200 Kilometer von Wien entfernt eröffnen die Küche und Weine der Region eine sehr temperamentvolle Genusswelt.
Wegen des größten biologisch aktiven Thermalsees der Welt, seiner natürlichen Heilvorkommen, der über 220-jährigen Kurtradition und der modernen Wellnesshotels kommen jedes Jahr fast eine Million Urlauber nach Bad Hévíz. Doch nicht nur deshalb: Auch die typisch-ungarische Lebensart, ihre Kultur und vor allem auch die Küche haben es vielen Gästen angetan. Fischsuppe, Letscho, gefüllte Paprika, Kesselgulasch oder Pörkölt sind zwar weltweit bekannt und rund um den ganzen Globus zu haben. Original ungarisch ist die Küche aber nur im Land selbst, weil die Zutaten dafür aus der Region kommen.
In Bad Hévízkann man an allen Ecken die typische ungarische Küche kennenlernen: Den schnellen Hunger decken die Lacikonyhas am großen Parkplatz, an denen man Lángos, Gulyás, gefülltes Kraut, gebackenen Fisch, Fischsuppe oder Palatschinken am Fenster kaufen kann. Ungarische Küche an den Tisch serviert bekommt man in einer Csárda–häufig auch „garniert“ mit Live-Csárdasmusik. Von diesen typischen Gasthäusern gibt es einige in Bad Heviz. Das Magyar Csárda ist wegen seiner großen Auswahl bekannt. Ein Tipp ist die Gyöngyösi Betyár Csárda,etwa sechs Kilometer nördlich von Bad Hévíz: Die älteste und bekannteste Csárda Transdanubiens ist fast 100 Jahre alt, mit Stroh gedeckt und bekannt für ihren „Räuberspieß“, der angeblich zu den Lieblingsgerichten des bekannten ungarischen Straßenräubers (Betyár), VakIllés, gehörte.
Gute Adressen für typisches Essen findet man auch im Heurigenviertel Egregy. Der Weinberg mit seinen kleinen Weinkellern gilt als „Grinzing von Bad Hévíz“.Die traditionelle Küche im Öregharang Restaurant ist weithin bekannt. Für eine gemütliche Weinverkostung bieten sich der Römer und der Wilmos Keller an. Das fast mediterrane Klima und die fruchtbaren Basalt- und Sandsteinböden bringen rings um Bad Hévíz und den Westbalaton charakterstarke und feurige Welschrieslinge, Grauburgunder, Riesling-Silvaner, Grüne Veltliner und Muskateller hervor. Der Leidenschaft der Weinbauern verdankt man außerdem einige beachtliche Rote sowie autochthone ungarische Rebsorten und Cuvéeswie „Blaustängler“, „Lämmerschwanz“, Zenit, IrasaiOlivér oder Cserszegifűszeres. Für die Verkostung der besten Weine bieten sich auch das Weinfestival (jährlich Ende August)und die Weinlese in Egregy (jährlich Mitte September) an.
Wer richtig fein essen gehen will, hat in Bad Hévíz mehrere Möglichkeiten: Das Korona Restaurant setzt einen Schwerpunkt auf regionale Produkte und eine große Auswahl an Wein und Bier. Das Brix Bistro im Hotel Bonvital in der Fußgängerzone punktet mit saisonaler Küche auf hohem Niveau.Es ist für seine Degustationsdiner, Tagesmenüs und sein ausgezeichnetes Weinsortiment bekannt. Die Magyar Csárda hat sich mit Aubergine Cream oder Vinyette aus Siebenbürgen einen Namen bei den Vegetariern gemacht. Auch die vegetarischen Zalaer Spezialitäten sollte man unbedingt probieren: etwa Dödölle oder Tócsi, eine Art Kartoffelpuffer. Für köstliche, mehrgängige Menüs sind auch die Hotelrestaurants in Bad Hévíz empfehlenswert. Das Attila Restaurant im NaturMed Hotel Carbona bietet neben internationaler und ungarischer Küche auch ein Vital- und ein Reformmenü. Viele Gäste nutzen das Day Spa des Hotels und genießen zwischendurch ein Mittagsmenü. Im Hotel Spa Hévíz kann man außerdem einen Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit mitbuchen.
In Bad Hévíz gibt es Menüs um weniger als zehn Euro. In der Innenstadt trifft das auf die Restaurants Liget und Gyöngyvirág zu, sowie das Monarchia Restaurantim Hotel Palace. Ein kleines Stück außerhalb von Bad Hévíz liegt das beliebteste Self-Service-Restaurant der Umgebung: das Az Én Anyósom. Ein Tipp des Hauses ist das Rindspörkölt (Rindgulyás) mit Dödölle (Kartoffelsterz). Natürlich ist auch die internationale Küche in Bad Hévíz zu Hause, etwa im Rózsakert Restaurant mitten im Zentrum. Italienische Küche findet man im Macchiato Caffe& Lounge. Wer zwischendurch deutsche Küche vermisst, kann sich im Hofbräu Restaurant mit Leberkäse, Weißwurst und Co eindecken.
Weitere Infos: www.spaheviz.de