ReiseGuru unterwegs: Zu Fuß durch die thailändische Hauptstadt Bangkok

Bangkok ist seit 1782 Hauptstadt des Königreichs Thailand und mit gut zehn Millionen Einwohnern auch eine der größten Städte der Welt.

Die Stadt hat kein echtes Zentrum, vielmehr mehrere Bezirke, die mit der Zeit zusammengeschmolzen sind. Sollten Sie die Stadt im Eilzugstempo kennen lernen und das Zentrum bzw. die Zentren sehen wollen, reichen auch drei Tage. Jedoch sollte man gut bei Fuß sein – ich ging drei Tage lang jeden Tag bis zu 30 Kilometer. Dann, wenn Sie die Stadt auch wirklich ergangen haben, können Sie sich damit „rühmen“, sich teilweise besser auszukennen als so mancher Thuk-Thuk-Fahrer. Die Stadt hat hunderte Tempel (knapp 500), viele Universitäten und Regierungsgebäude sowie Einkaufszentren.

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Wegen der vielen Hochhäuser„steht“ die Luft oftmals, und der Smog entweicht nur sehr langsam.

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Ich war im April dort, jedoch ist gerade diese Zeit nicht die beste, da die heißeste und die mit der höchsten Luftfeuchtigkeit. Dezember bis Februar wären hingegen prädestiniert für einen Bangkok-Besuch.

Bangkok wurde vor zwei Jahrhunderten noch als das Venedig des Ostens bezeichnet. Heute trifft dies eigentlich nur mehr auf Sankt Petersburg zu. Damals gab es in Bangkok noch jede Menge Khlongs, die Flussgassen, deren Wasserwege die Verkehrsadern der Stadt waren. Mit der Zeit mussten sie aber den asphaltierten Straßen weichen. Durch die geänderten Verkehrsbedingungen und die vielen baulichen Veränderungen muss man in dieser Metropole aber auch mit Verkehrsstaus und schlechter Luft rechnen.

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Ersteres kann man ganz einfach umgehen, indem man sich auf das beste Fortbewegungsmittel einlässt: die eigenen Beine. Die Stadt ist, so wie die meisten Städte, ergehbar. Wer höflich und freundlich ist, sollte auch nirgendwo Probleme mit den Thais haben. Das Volk ist sehr freundlich, sehr relaxed und versteht eigentlich auch erstaunlich gut Englisch.

Bangkok ist von Wien aus direkt erreichbar. Der Hinflug dauert in etwa acht bis neun Stunden, retour etwa elf. Taxis in die Stadt kosten rund 20 Euro und befinden sich vor Ort. Das Ordern eines Taxis erfolgt in geordneten Bahnen – man erspart sich hier das mühsame Handeln beziehungsweise sind auch alle Taxis offiziell. Der inoffizielle Teil ist dann erst in der Stadt ein Thema. Wir waren im „ibis-Hotel Bangkok River“ am südlichen Ende des Zentrums einquartiert, direkt am Caho Phraya, in optimaler Lage für die Besichtigung der Stadt. Das Hotel kostete ca.40 Euro pro Nacht, hatte einen Pool und ein sehr gutes Frühstück. Das Hotel war nicht auf der Seite des Zentrums – auf dieser Seite kann man den Taksin Platz besuchen, der nur drei Kilometer entfernt ist.

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Wenn man vom Hotel aus man die Flussbrücke überquert, gelangt man, nachdem man einmal links und dann wieder rechts geht, direkt in die Silomstrasse, die man gleich mal gerade aus hinauf gehen kann. Irgendwann nach ca. vier Kilometern stößt man direkt an den schön angelegten Lumphini Park.

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Kurz davor könnte man nach links abbiegen zur bekannten Schlangen-Farm und dort ein Schlangen-Museum und jeden Nachmittag gegen 15 Uhr eine Schlangenvorführung (Kosten sind gering) anschauen (inklusive Umhängen der Schlangen), oder man biegt stattdessen nach rechts ab und geht noch etwa 1 Kilometer zum Thai-Box-Stadion. Dort finden regelmäßig Boxwettkämpfe statt – die Eintrittskartenpreise wurden an die Touristengeldbörsen angepasst.

Gehen Sie dann durch den Lumphini-Park. Er ist sehr gepflegt und grün. Halten Sie sich aber an die Höhe der Silomstrasse (die ab dem Park dann anders heisst), und gehen Sie die Strasse weiter. Sie werden dann linker Hand den nächsten grossen Park sehen, und an dessen Ende biegen Sie nach links ab. Sie befinden sich dann im schönen Botschaftsareal, wo mehrere Botschaften domiziliert sind. Nach der Botschaftsstrasse können Sie nach rechts abbiegen und unter der Hochschaubahn weiter Richtung Norden marschieren. Sie kommen dann nach schätzungsweise vier Kilometern zu einem großen Platz von dem Sie in Richtung Norden zum Königspalast, zur örtlichen Administration und auch zum Zoo Dusit gelangen.

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Um den Zoo ist die Gegend sehr grün, und man kann an kleinen Flüssen entlang gehen. Eine sehr ruhige und gepflegte Gegend. Der Weg an sich vermittelt schöne Blickfänge und das Beste wäre, diese Gegend einfach abzugehen.

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Wesentlich wäre noch die Besichtigung des Nationalstadions. Sie erreichen es, wenn Sie nach dem Botschaftsviertel nicht gleich nach Norden abbiegen, sondern noch einen Kilometer gerade aus vorgehen.

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Wenn Sie dann im Norden fertig sind, stechen Sie irgendwo wieder in den Süden runter, und wenn Sie die Richtung gut getroffen haben, dann kommen Sie beim Democracy Monument wieder raus. Sie kennen dieses vielleicht aus den James Bond-Filmen.

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Jedenfalls wären Sie dann schon den halben Tag unterwegs gewesen, und an diesem Platz kann man angenehm pausieren. Rundherum gibt es dort nämlich Wirtshäuser. Bekannteste Biermarken sind das Singha Bier und das Tiger Bier, zwei normalprozentige Lagerbiere. Das Bier bekommen Sie im Normalfall noch zusätzlich in einem Tonbecher, damit es bei der Hitze nicht gleich warm wird.

Zum Essen gibt es eine variantenreiche Kost – Gemüse und Obst, Reis in vielen verschiedenen Zubereitungen sowie viel Fleisch. Es ist ratsam, nicht bei offenen Küchen direkt an der Strasse zu essen. Auch wenn diese sauber aussehen, darf man nicht vergessen, dass die vielen Schwermetalle der Thuk-Thuks und anderer Dreckschleudern auch in die Speisen gelangen. Besser ist es, darauf zu achten, dass die Küche also nicht ganztags in der prallen Sonne und nicht strassenseitig liegt.

Beim Durch-die-Stadt-Gehen ist es eigentlich nicht wirklich schwer, sich zu orientieren. Auch wenn Sie beispielsweise durch China-Town flanieren (es gibt einen sehr schönen Teil – lassen Sie sich durch den hässlichen Teil nahe dem Caho Phraya nicht die Stimmung vermiesen), finden Sie problemlos wieder Ihren Weg. Auch in der Nacht können Sie sich frei bewegen (wegen der momentanen politischen Situation vielleicht etwas eingeschränkter), und Sie werden keine Probleme haben, wieder zum Hotel zu kommen. Thuk-Thuks gibt es auf Bangkoks Straßen zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wichtig wäre aber doch, dass man sich vom Hotel eine Visitenkarte geben lässt, die die Thais auch lesen können. Hinsichtlich der Abendgestaltung würde ich folgende Destinationen vorschlagen. Einerseits gibt es die Khaosan Road, auf der sich ein Lokal und/oder Discothek an das andere reiht. Eine nette geschäftige Strasse. Hier finden Sie Menschen aus aller Herren Länder. Sollten Sie auch Interesse an einer Tour zu den „Schwimmenden Märkten“ etwas außerhalb Bangkoks haben, wäre dies der richtige Ort, um derlei Touren zu buchen. Die Fahrt zu den Schwimmenden Märkten macht etwa einen knappen Tag aus und zeigt, wie Handel auf den Wasserstraßen, den Khlongs, getrieben wurde. Heute ist dies ja nur mehr für die Touristen.

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Derlei Touren kosten zwischen 20 und 100 Dollar (sie werden dann zeitig in der Früh von ihrem Hotel abgeholt und kommen am späten Nachmittag wieder retour). Am Südportal der Khaosan Straße reingehend kommen zwei Geschäfte (sind von außen klar ersichtlich), wo man Touren um 40 Dollar buchen kann. Buchen Sie diese Touren direkt beim Hotel, könnten Ihnen – wie in unserem Fall – auch 100 Dollar in Rechnung gestellt werden. Deshalb zogen wir den Straßenkauf vor, und es hat tadellos funktioniert. Meines Erachtens hat Bangkok keine Lokalmeile wie man sie aus europäischen Metropolen kennt – zumindest haben wir diese nicht gefunden. Wo man auch noch gut sitzen kann, sind die Sündenmeilen Patpong 1 und Patpong 2, sowie Soi Cowboy. Patpong sind zwei parallel verlaufende Straßen/Gassen – der Straßenstrich von Bangkok, wo aber auch mehrere nette Lokale sind, bei denen man nicht belästigt wird. Auf Patpong 1 ist auch ein Markt, der angeblich auch immer größer wird. Man möchte nämlich langfristig das Image der Meile ändern.

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Patpong ist meines Erachtens eher so eine Mischung aus Puff und Wirtshauskultur. Eigentlich ganz nett zu sitzen, und um ehrlich zu sein: so schlecht ist das ja wirklich nicht, wenn man zu guter Musik auch noch fesche Frauen tanzen sieht.

Doch das Ganze ist natürlich auch nicht nur lustig, zumindest für die Betroffenen. Meines Erachtens handelt es sich bei vielen der Frauen, die sich dort (natürlich nicht offiziell – Prostitution ist ja nicht erlaubt) anbieten, um solche die noch keine 16 Jahre alt sind. Eigentlich peinlich, wenn man sich die vielen europäischen Touristen ansieht, wie sie sich an manche Mädchen, die eigentlich ihre Töchter sein könnten, ranmachen.

Detto Soi Cowboy: Die Sündenmeilen finden Sie im Übrigen nahe der Silom Road, oder Sie fragen einen Thuk-Thuk-Fahrer. Die Thuk-Thuks bieten sich neben der Fortbewegung auf den eigenen Beinen als zweitbestes Instrument an. Ein PKW-Taxi zu nehmen macht wenig Sinn, da sie nur im Stau stehen. Die Thuk-Thuks sind da doch um einiges wendiger und vor allem um ein x-Faches günstiger – sicherer aber bestimmt nicht! Manche der Fahrer, die wir orderten, fuhren als wenn der Allmächtige hinter ihnen her wäre. Sie können aber beispielsweise die ganze City Bangkoks um nur drei Euro durchfahren – da ist halt auch ein halsbrecherischer Fahrstil inbegriffen. Mit dem Taxi, so Sie staubedingt überhaupt mal ankommen, würde dies über 15 Euro kosten.

Alles in allem kann ich Bangkok sehr empfehlen. Mit der Karte in der einen Hand und der Wasserflasche in der anderen die Stadt zu ergehen ist ein Augenschmaus. Wenn Sie auch noch an Tempelanlagen interessiert sind oder dem Shopping verfallen möchten, dann ist das für Sie mit Sicherheit das Mekka, aber dazu kann ich Ihnen leider keine Infos mitgeben.

Artikel und Fotos: Wolfgang Glass

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