Knapp 50 Kilometer südlich von Wien liegt die Hohe Wand. Namensgebend sind die steilen Felsabbrüche an der Süd- und Südostseite. Die Hohe Wand ist ein ausgeprägtes Karstplateau von 8 km Länge und einer Breite von 2,5 km, das eine Höhenlage von 900 bis 1.132 m aufweist.
Seit jeher schon war die Hohe Wand mit ihren Waldgebieten, aber auch mit ihren schroffen Felsenwänden und den unzähligen Wander- und Klettersteigen ein Anreiz für den Besuch von Touristen. Auch kann man die Hohe Wand als einen der Hausberge der Wiener bezeichnen.
Am einfachsten ist das Gebiet der Hohen Wand mit dem eigenen Kfz erreichbar. Zwischen Stollhof und Maiersdorf zweigt eine bereits im Dezember 1932 eröffnete, asphaltierte Mautstraße ab. Die Bergstraße windet sich in einigen steilen und engen Serpentinen, teilweise über die Felswand hinaus gebaut.
Dann führt sie wieder durch die riesigen Waldbereiche der Hohen Wand und verzweigt sich in mehreren Stichstraßen zu den unzähligen Berggasthöfen und den Tierreservaten des Gebietes.
Die Erreichbarkeit der Hohen Wand ist leider mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz einfach. Wochentags fährt der Autobus einer privaten Gesellschaft von Wiener Neustadt bis zum Fuß der Hohen Wand und endet bei der Mautstelle in Maiersdorf. Mit dem Zug fährt man bis Grünbach am Schneeberg und kann von dort über verschiedene Wanderwege das Plateau der Hohen Wand erreichen.
Am Fuße der Hohen Wand liegen die Gemeinden Gaaden, Maiersdorf, Stollhof und Netting, welche zusammen in der Naturparkgemeinde Hohe Wand aufgehen. Ein Teil der Hohen Wand ist als Naturpark Hohe Wand unter Schutz gestellt. Durch den Naturpark führen zahlreiche Lehrpfade über die dortige Pflanzen- und Tierwelt. Neben den frei lebenden Tieren des Waldes können die interessierten Besucher aber auch kleine Tierparks mit Hochwild und einen Streichelzoo für die Kinder besuchen.
2004 wurde unweit des ehemaligen Wiener Neustädter Hauses, welches heute als Alpin- und Heimatmuseum Hohe Wand geführt wird, ein 18 Meter hoher holzverkleideter Stahlturm errichtet. Die Plattform in 18m Höhe bietet einen unglaublichen Ausblick. Bei Schönwetter sieht man nicht nur bis zum Schneeberg, sogar den Neusiedler See kann man in der Ferne entdecken.
Eine besondere Attraktion auf der Hohen Wand ist die Aussichtsterrasse Skywalk. Umgeben von schroffen Felsen bietet der Skywalk einen fast senkrechten Blick in die Tiefe. Frei wie ein Vogel, zum Glück jedoch auf sicherem Boden. Die Aussichtsterrasse Skywalk Hohe Wand erreicht man über den Fußweg vom Gasthaus Almfrieden oder direkt bis zum Gasthaus Postl. Alle, die lieber festen Boden unter den Füßen haben, erkunden den Felsenpfad. Über rund 200 gesicherte Stahlstufen kann man dem Fels auch ohne Seil ganz nah sein.
Wegen der Randlage am Wiener Becken und der Erreichbarkeit mit dem Auto sind auf der Hohen Wand auch beliebte Startplätze für Paragleiter und Hängegleiter. Es gibt drei Startplätze für Gleitschirme und Hängegleiter. Die Hohe Wand eignet sich besonders bei Süd-Ost-Windlagen zum Fliegen.
Eine große Anzahl von verschiedenen Klettersteigen mit allen nur erdenklichen Schwierigkeitsgraden finden all jene, welche das Gehen auf Wanderwegen oder sogar auf Wandersteigen nicht genügend herausfordert. Durch Kurse in der Kletterschule oder durch freies Klettern kann man seinen Klettergelüsten hier nachkommen.
Das Gebiet der Hohen Wand bietet somit für alle Natur suchenden Menschen eine Vielzahl von interessanten und vergnüglichen Freizeitvergnügen und ist jederzeit einen Besuch wert.
Fotos: Franz Dohnal