Die Bucklige Welt, auch bekannt als „Land der 1000 Hügel“, ist eine Landschaft im Südosten Niederösterreichs.
Die Bucklige Welt ist ein Hügelland am Alpenostrand. Die Höhe schwankt zwischen 375 und knapp 1.000 m. Ihren Namen erhielt die Bucklige Welt genau von diesen zahlreichen Hügeln, die von der einheimischen Bevölkerung im Dialekt als Buckeln bezeichnet werden. Ihre geografische Lage lässt sich am besten damit erklären, dass die Bucklige Welt im Südwesten vom Wechselmassiv und anschließend vom Semmering-Gebiet begrenzt wird. Im Norden schließt das Wiener Becken an, wohin die Flüsse der Region auch über die Pitten entwässern. Im Osten bildet das Rosaliengebirge die Grenze, südlich davon läuft die Bucklige Welt gegen Oberpullendorf in die Mittelburgenländische Bucht aus. Im Süden liegt der Geschriebenstein, der höchst Berg des Burgenlandes.
Die Angaben zur höchsten Erhebung differieren jedoch in der Bevölkerung. Oftmals werden die östlichen Vorgebirge des Wechselgebietes zur Buckligen Welt mitgezählt und dabei Berge wie das Alpl mit 1499 m oder der Hochwechsel mit 1743 m der Region angerechnet. Richtig ist aber, dass der Eselsberg bei Kirchberg am Wechsel mit 974 m die höchste Erhebung der Buckligen Welt ist, wie sich das aus der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel ergibt.
In den 23 Gemeinden der Region Bucklige Welt leben über 38.000 Einwohner auf einer Fläche von 585,9 Quadratkilometern. Die Geschichte der Region reicht teilweise bis in das Jahr 863 zurück. Aber auch im letzten Jahrhundert wurde in der Buckligen Welt Geschichte geschrieben. Der Raum um Kirchschlag stellte bis 1921 die Grenze zu Ungarn dar. In diesem Jahr wurden ungarische Freischärler im Raum Kirchschlag erfolgreich abgewehrt, wobei es um die Eingliederung von Deutsch-Westungarn (dem heutigen Burgenland) in Österreich ging. Ende März 1945 trafen im Zuge des 2. Weltkrieges erstmals Truppen der Roten Armee im Raum Kirchschlag in Niederösterreich ein. Die kleine Gemeinde Hochwolkersdorf schrieb durch das Treffen des früheren und auch späteren Bundespräsidenten Karl Renner mit dem sowjetischen Kommandanten im Mai 1945 über die Konstituierung Österreichs Geschichte.
Die Buckelige Welt liegt zu einem guten Teil im sogenannten Dreiländereck Niederösterreich-Burgenland-Steiermark. Der sogenannte Dreiländerstein bei Hochneukirchen-Gschaidt ist ein Grenzstein zwischen den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark. Diesen Schnittpunkt gibt es seit 1921, als das Burgenland zu Österreich kam. Vor dem Ersten Weltkrieg verlief hier die Grenze zwischen dem Kaiserreich Österreich und dem Königreich Ungarn. Die Region ist durchwegs von Landwirtschaft geprägt, beherbergt heute aber auch eine nicht geringe Anzahl sogenannter Pendler in den Raum Wr. Neustadt, besonders aber nach Wien.
Touristisch hat die Bucklige Welt in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Die wunderschöne Landschaft mit ihren unzähligen Hügeln und großen Wäldern lädt nicht nur zum Wandern, sondern auch zur Ausübung neuer Rad-Sportarten ein. Die sogenannte Wehrkirchenstraße Bucklige Welt führt den Interessierten zu einer beträchtlichen Anzahl von wunderbar erhaltenen Wehrkirchen.
Im Keltendorf Schwarzenbach wurde 2006 ein Archäologischer Park über Ausgrabungsfunde der dortigen Keltensiedlung aus dem 2 Jahrtausend v.Ch. eröffnet, und das Museumsdorf in Krumbach ist ebenso wie der Hexenweg in Bromberg einen Besuch wert. Weitere Touristen-Ziele der Buckligen Welt wären der Naturpark Seebenstein-Türkensturz, die „Zinnfigurenwelt Katzelsdorf“, sowie ein gut beschildertes Rad- und Wanderwegenetz und natürlich die Most-Heurigen der Region.
Fotos: Franz Dohnal